Les filles d’Olfa (Die Töchter von Olfa) wird Tunesiens Kandidat für den Oscar 2024

Das Centre National du Cinéma et de I’Image hat bekannt gegeben, dass der Dokumentarfilm „Les Filles d’Olfa“ der tunesischen Regisseurin Kaouther ben Hania der Film sein wird, der Tunesien für den Oscar 2024 für den besten internationalen Film vertreten wird.

Am 31. August 2023 hatte sich das von der Akademie akkreditierte Komitee unter der Aufsicht des Centre National du Cinéma et de l’Image versammelt, um den Film auszuwählen, der Tunesien im Rennen um den Oscar 2024 für den besten internationalen Film vertreten wird. Das Komitee setzt sich zusammen aus:

• Makhlouf Ben Hafsia (vorübergehender Direktor des CNCI).
• Khadija Lemkecher (Regisseurin),
• Afef Ben Mahmoud (Schauspielerin),
• Leyla Bouzid (Regisseurin),
• Alaa Eddine Slim (Regisseur).
• Mokhtar Ladjimi (Regisseur)

„Les filles d’Olfa erfülle alle Kriterien für die Nominierung, die in den von der Oscar-Akademie veröffentlichten Regeln festgelegt seien“, so das Komitee. Die Shortlist für die Oscar-Nominierungen wird am 21. Dezember 2023 bekannt gegeben. Außerdem kündigte Kaouther Ben Hania auf ihrer Facebook-Seite an, dass ihr Film Tunesien auch bei den Oscars 2024 für den besten Dokumentarfilm vertreten wird.

Les filles d’Olfa hatte seine Premiere bei den letzten Filmfestspielen in Cannes, wo er im offiziellen Wettbewerb lief. Es war das erste Mal seit 1970, dass ein tunesischer Film für den offiziellen Wettbewerb ausgewählt wurde. Der Film, der von verschiedenen Kritikern sehr gelobt wurde, wurde leider von der Jury des Wettbewerbs nicht berücksichtigt, ging aber dennoch nicht leer aus, da er vier Preise von anderen Jurys gewonnen hatte:

• Der Preis für positives Kino,
• Preis François Chalais Besondere Erwähnung der Jury.
• Œil d’or für den besten Dokumentarfilm, gleichauf mit dem Film Kadib Abyad.
• Preis für Bürgerschaftliches Engagement.

L’homme qui a vendu sa peau (Der Mann, der seine Haut verkaufte), der vorletzte Film von Kaouther Ben Hania, war ausgewählt worden, um Tunesien bei der Oscarverleihung 2021 für den besten internationalen Film zu vertreten. In der Folge war er der erste Film in der Geschichte des tunesischen Kinos, der für diesen Oscar nominiert wurde. Obwohl der Film den Oscar verdient hätte, ging er leider nicht mit der begehrten Statuette nach Hause, aber er hatte eine gute Leistung erbracht, und die Nominierung an sich war ein Sieg und ein Hoffnungsschimmer auf eine bessere Zukunft. Und wer weiß, vielleicht könnte Kaouther Ben Hanias neuer Film, ein ganz besonderer Film, der eine wahre Filmtherapie ist, dieses „Wunder“ bewirken!

„Les Filles d’Olfa“ ist ein kreativer Dokumentarfilm am Rande der Fiktion, der – aus der Perspektive von Hind Sabri – 10 Jahre des turbulenten und unruhigen Lebens von Olfa abdeckt: eine tunesische Mutter in den Vierzigern, die mit ansehen musste, wie ihre beiden Töchter im Teenageralter sich radikalisierten, wegliefen, sich der Terrororganisation Daesh in Libyen anschlossen und dort nach einem amerikanischen Angriff inhaftiert wurden. Diese 10 Jahre (von 2010 bis 2020) voller unwahrscheinlicher Wendungen, schmerzhafter Erinnerungen, Verleugnung, Schuld und Angst.

Die Besetzung besteht aus Olfas Familie (Olfa Hamrouni, Eya Chikhaoui und Tayssir Chikhaoui), sowie aus professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern, darunter Hind Sabri, Nour Karoui, Ichrag Matar und Majd Mastoura.

Ein Datum für das Erscheinen auf DVD ist noch nicht bekannt.

Details zum Film

• Originaltitel: Les filles d’Olfa
• Produktionsländer: Frankreich, Tunesien, Deutschland, Saudi-Arabien
• Originalsprache: Arabisch
• Erscheinungsjahr 2023
• Länge: 110 Minuten

Stab

• Regie: Kaouther Ben Hania
• Produktion: Hend Sabri

Besetzung

• Olfa Hamrouni
• Eya Chikhaoui
• Tayssir Chikhaoui
• Hend Sabri
• Nour Karoui
• Ichraq Matar
• Majd Mastoura

Quelle: Webdo.tn