Filmvorstellungen

Spielfilm „Bonne Mère“ von Hafsia Herzi ausgezeichnet in Cannes

Die französische Schauspielerin und Regisseurin tunesischer Herkunft, Hafsia Herzi, hat den Prix d’Ensemble in der Kategorie „Un Certain Regard“ der 74. Filmfestspiele von Cannes 2021. für ihren Film „Bonne Mère“ gewonnen, der von dem Franko-Tunesier Saïd Ben Saïd produziert wurde.

Am Abend des Samstag, den 17 Juli 2021 fiel der Vorhang für die 74. Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes und die lang erwartete Liste der Preise für die verschiedenen offiziellen und parallelen Sparten wurde enthüllt. Unter den 20 ausgewählten Filmen der Kategorie „Un Certain Regard“, die jedes Jahr talentierte junge Filmemacher auszeichnet, wurde der zweite Spielfilm der jungen französischen Schauspielerin und Regisseurin tunesisch-algerischer Herkunft, Hafsia Herzi, „Bonne mère“, mit dem Gesamtpreis ausgezeichnet.

Vom französisch-tunesischen Filmemacher Abdellatif Kechiche dank ihrer Rolle in „La graine et le mulet“ (Couscous mit Fisch) aus dem Jahr 2007, die ihr den César für die beste weibliche Hoffnung eingebracht hatte, der Öffentlichkeit vorgestellt, startete Hafsia Herzi 2019 mit ihrem ersten Spielfilm „Tu mérites un amour“, der in der Sektion Diaspora der Karthagoer Filmtage (JCC 2019) präsentiert wurde, ins Regiefach.

„Bonne Mère“ erzählt die Geschichte von Noura (Halima Benhamed), einer Frau in den Fünfzigern, die als Hausangestellte arbeitet und sich um ihre kleine Familie aus drei Generationen in einem Stadtteil der französischen Stadt Marseille kümmert. Dort leben ihre Tochter Sabah (Sabrina Benhamed), ebenfalls Mutter einer vierjährige Tochter, ihre Schwiegertochter Muriel (Justine Gregory), deren heranwachsender Sohn Jawed (Jawed Hannachi Herzi) und ihr jüngerer Sohn Amir. Nach einer langen Phase der Arbeitslosigkeit wird ihr ältester Sohn Ilyes (Mourad Tahar Boussatha) eines Abends in einen Tankstellenüberfall verwickelt und muss über mehrere Monate ins Gefängnis, während er mit einer Mischung aus Hoffnung und Angst auf seinen Prozess wartete. Noura versuchte, ihm die lange Wartezeit so kurz wie möglich zu machen.

Hafsia Herzi scheint sich sowohl vor, als auch hinter der Kamera, wohl zu fühlen, denn ihr zweiter Film verführte die Kritiker und die Jury in Cannes mit einer bewegenden Hommage an die Stadt Marseille, aber vor allem an all die Mütter, die sich täglich aufopfern, damit ihre Kinder ein respektables Leben haben.

Quelle: Kapitalis